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Presseinformationen
Schaf- und Ziegenhaltung brauchen Zukunftsperspektiven
Schäfer und Landschaftspfleger fordern zügige nationale Umsetzung der Entschließung des EU-Parlaments vom Juni 2008
(VDL) - Berlin / Ansbach, 31.10.2008:
In einer Entschließung zur Zukunft der Schaf-/Lamm- und Ziegenhaltung in Europa vom 19. Juni 2008 fordert das EU-Parlament eine stärkere Unterstützung des Schaf- und Ziegensektors auf europäischer Ebene. Anlässlich einer gemeinsamen Sitzung zum Thema Landschaftspflege fordern deshalb der Deutsche Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL) zusammen mit der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V. (VDL) und dem Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter e.V. (BDZ) die in dieser Entschließung aufgezeigten Lösungsansätze zügig in Deutschland umzusetzen.
Extensiv mit Schafen und Ziegen beweidete Landschaften sind Schwerpunkte der Artenvielfalt in Deutschland, so der Geschäftsführer des DVL, Wolfram Güthler. Für den Naturschutz gibt es auf diesen Flächen in vielen Fällen keine sinnvolle und kostengünstige Alternative. Die Schaf- und Ziegenhalter sind daher wichtige Partner des Naturschutzes. Diese Erkenntnis hat auch mit zu der Entschließung des Europaparlaments beigetragen.
Gleichzeitig stehen viele Schäfereien und Ziegen haltende Betriebe wirtschaftlich mit dem Rücken an der Wand, da sich die Rahmenbedingungen und speziell die Produktionskosten in den letzten Jahren drastisch verschlechtert haben, so Dr. Stefan Völl, Geschäftsführer von VDL und BDZ. Durch die massive Förderung von Biogasanlagen gehen den Betrieben vielerorts sicher geglaubte Grünlandflächen verloren.
Die Bundesregierung und die Bundesländer müssen daher jetzt schnell handeln der Gesundheitscheck der Gemeinsamen Agrarpolitik gibt hier entsprechende Handlungsspielräume. Nur so haben die Schaf- und Ziegenhaltung eine Zukunft, so DVL, VDL und BDZ.
Konkret fordern VDL, BDZ und DVL:
den Schaf- und Ziegenhaltern im Rahmen des Gesundheitschecks der Gemeinsamen Agrarpolitik umgehend zusätzliche finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten einzuräumen,
insbesondere die wichtige Rolle der Schaf- und Ziegenhaltung bei der nachhaltigen Bewirtschaftung benachteiligter Gebiete besser zu würdigen,
das für den 31.12.2009 in der gesamten Union verpflichtend geplante elektronische Kennzeichnungssystem zu streichen und stattdessen zur Rückverfolgung von Tierbewegungen wie in der Schweinehaltung die Bestandskennzeichnung wieder einzuführen.
Den kompletten Entschließungstext des Europaparlaments finden Sie unter dip21.bundestag.de/dip21/brd/2008/0515-08.pdf bzw. www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do.
(31.10.08)
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