Blauzungenkrankheit - Aktuelles GeschehenVDL/WDL/BDZ, 10.11.2008:
BTV 1 in Belgien und den Niederlanden
Nach aktuellen Informationen ist in Belgien und inzwischen wohl auch in den Niederlanden der dritte Serotyp im nördlichen Mitteleuropa und zwar Serotyp 1 festgestellt worden.
Weitere Informationen liegen noch nicht vor.
VDL/WDL/BDZ, 22.10.2008: Verdacht auf einen neuen Serotypen in den Niederlanden
In den Niederlanden ist ein bislang unbekannter Serotyp der Blauzungenkrankheit aufgetreten, der laut dem niederländischen Zentralen Veterinär Institut (CVI) vom bekannten Serotypen 8 stark abweicht und auch nicht dem in Frankreich vorkommenden Serotypen 1 entspricht.
Weitere Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem EU-Referenzlabor in Großbritannien sollen klären, ob es sich um eine Variante des Serotypen 8 oder einen anderen, neuen Serotypen der Blauzungenkrankheit handelt.
Als sofortige Vorsichtsmaßnahme erließ das Landwirtschaftsministerium am 20.10.2008 ein Exportverbot für Wiederkäuer, die nicht für die direkte Schlachtung bestimmt sind.
Auch das Friedrich-Löffler-Institut geht davon aus, dass es sich um einen Subtypen des Serotyp 8 handelt.
Wir bitten um Kenntnisnahme.
VDL/WDL/BDZ, 22.10.2008: Warnung vor Tierimporten aus dem Süden und Südwesten Frankreichs
Trotz verpflichtender Impfung gegen den Serotypen 1 der Blauzungenkrankheit im Süden und Südwesten Frankreichs ist die Krankheit dort nach wie vor nicht eingedämmt, sondern breitet sich weiter aus, so das
Es ist daher ausdrücklich vor dem Verbringen von Tieren, Embryonen sowie Sperma aus diesen Regionen zu warnen, da es sich hierbei um mögliche Virusträger handeln könnte.
Wir bitten um entsprechende Weiterleitung dieser Information.
>>> Pressemeldung des Deutschen Bauernverbandes vom 19.03.2008:
Lammfleisch ist nicht nur zu Ostern eine Delikatesse Die Landesschafzuchtverbände und der DBV werben bei den Verbrauchern, deutsches Schaffleisch zu kaufen um die, durch das Auftreten der Blauzungenkrankheit, in einer sehr schwierigen Situation geratene Schafhaltung in Deutschland zu unterstützen.
>>> Pressemeldung des Deutschen Bauernverbandes vom 10.03.2008: Deutsche Bauern bangen um ihre Tiere
Rund 600 Teilnehmer beim Forum "Blauzungenkrankheit - sind wir für 2008 gerüstet?" Vertreter der Schaf- und Rinderhaltung, Politik und der Pharmaindustrie informierten über den derzeitigen Stand der Tierseuche und die Prognosen für die Zukunft. Impfmittel vorraussichtlich Mai/Juni 2008 verfügbar.
Rund 600 Tierzüchter aus den Bereichen Schaf- Ziegen- und Rinderhaltung, folgten der Einladung von DBV, VDL und BDZ zum Forum "Blauzungenkrankheit - sind wir für 2008 gerüstet?" im ICC in Berlin.
Mit großem Interesse wurden die Vorträge und Ausführungen der Sprecher aus der Forschung (FLI), Pharmaindustrie und Politik, unter der Moderation von VDL-Vorstandsvorsitzenden Carl Lauenstein, aufgenommen.
Gerd Sonnleitner, Präsident des DBV, richtete in seiner Ansprache einen eindringlichen Appell an die Hersteller von Impfstoffen - Die Tierhalter brauchen JETZT den Impstoff!
Die Situationsberichte des Schafhalters Günter Czerkus und des Rinderhalters Wilhelm Neu aus Nordrhein-Westfalen verdeutlichten sehr eindrucksvoll, wie dramatisch die Lage und wie dringend notwendig der schnellstmögliche Einsatz einer wirksamen Impfung ist.
Von besonderem Interesse waren die Ausführungen der Pharmavertreter der Firmen Merial, Intervet und Fort Dodge, welche an einem Impfstoff gegen den in Deutschland verbreiteten Serotyp 8 der Blauzungenkrankheit arbeiten.
Die beiden maßgeblichen Impfstoffhersteller Merial und Intervet haben in getrennten Projekten die Arbeiten an einer Vakzine gegen den auch in Deutschland grassierenden Stamm BTV 8 der Viruserkrankung praktisch abgeschlossen.
Wie Dr. Carolin Schumacher vom Tierarzneimittelunternehmen Merial erklärte, ist der Impfstoff gegen die Blauzungenkrankheit fertig und funktioniert. Sowohl bei Rindern wie auch bei Schafen sei die Impfung sicher und wirksam. Man hofft, dass die Tests dies auch für Ziegen bestätigen können.
Die Fristen, die bis zur Bereitstellung von genügend Impfstoff entstehen, stellen jedoch ein Problem dar. Vom Auftragseingang bis zur Auslieferung vergingen üblicherweise sechs bis acht Monate. Es wird knapp, betonte die Wissenschaftlerin mit Blick auf das Ziel, bis zum Frühsommer ausreichende Mengen des Impfstoffs ausliefern zu können.
Nach der Entwicklungsarbeit gehe es nun in die Produktion. Allerdings darf und wird die Industrie keine ungerechtfertigten Risiken beim Anschub der Impfstoffproduktion eingehen.
In der anschließenden Podiumsdiskussion mit allen Referenten konnten die Forumsteilnehmer ihre Fragen, Anregungen und Kritik zum Ausdruck bringen. Die Stimmung war teilweise gereizt, als es u.a. um die Bereitstellung des Impfstoffes ging: "Warum wird der Impfstoff erst im Mai/Juni verfügbar sein?" Diese Frage wurde von Seiten der Entwickler mit einer Gegenfrage beantwortet: "Warum verkürzen Sie nicht díe Tragzeit Ihrer Schafe?"
Die berechtigte Frage, warum z.B. England und auch Frankreich ihre Impf-Bestellungen bereits getätigt haben, Deutschland aber bisher nicht, wurde von den anwesenden Politikern leider nicht befriedigend beantwortet.
(26.01.08)

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Podiumsdiskussion mit den Forums-Teilnehmern
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